Das Coburger Land ...
 ganz persönlich

Teaser STROMTRASSEN - Wir müssen zusammenhalten und wir werden kämpfen!

Die Konzerne, die in Deutschland die Stromleitungs- bzw. Netzentwicklungsplanung im Rahmen der deutschen Energiewende ausführen, haben jüngst auch die politischen Mandatsträger und vor allem die Bürger des Coburger Landes mit ihrer Meldung zum weiteren Ausbau der Stromnetze – auch in der Region – überrascht. Im neuesten Netzentwicklungsplan, der am 30.10.15 der Öffentlichkeit präsentiert wurde, droht der Stadt und dem Landkreis Coburg neues Ungemach in Form neuer oder größerer Leitungen, die das Coburger Land durchziehen sollen.

Landrat Michael Busch hat seine Verwaltung umgehend damit beauftragt, die neu vorgestellten Alternativplanungen aus Sicht der Region kritisch zu hinterfragen. „Wir kennen das Vorgehen der Leitungsbau-Konzerne: Monate lang arbeiten die Techniker hinter verschlossenen Türen, um uns dann die Ergebnisse in Form ihrer Netzausbaupläne ohne Vorankündigung zu präsentieren", so der Landrat, der damit gleichzeitig auch große Kritik am Verfahren des Netzausbaus und der kurzen Fristen für Stellungnahmen übt.

Zwar habe der Landkreis bisher immer rechtzeitig im Verfahren seine kritischen Eingaben gemacht, doch seien diese in den Netzausbauplänen nicht berücksichtigt worden. „Die nun ausgegeben Überlegungen der Netzbetreiber setzen dem Ganzen die Krone auf. Das können wir uns nicht bieten lassen", macht der Coburger Landrat seinem Ärger Luft.

Um künftig den Netzknoten Grafenrheinfeld zu entlasten, hat die Bundespolitik die Konzerne aufgefordert, alternative Trassenvarianten zu entwickeln. Herausgekommen ist dabei, dass die Stadt Coburg sowie die Landkreise Coburg, Lichtenfels und Sonneberg erneut schwer durch Stromtrassen belastet werden. Dabei hat gerade die Region um Coburg herum bereits durch die derzeit im Bau befindliche neue 380KV-Leitung (Thüringer Strombrücke) erhebliche Lasten der deutschen Energiewende in Form gewaltiger Natur- und Landschaftseingriffe zu tragen. Das Coburger Land hat sich zudem bereits bei den großen Verkehrsinfrastrukturprojekten „Deutsche Einheit" mit Natur und Landschaft eingebracht. „Weitere Netzverstärkungen, Trassenverläufe und Leitungsbauten in jedweder Form dürfen nicht wieder und zusätzlich das westliche Oberfranken belasten!"

Der Landrat kündigt damit einen noch engeren Schulterschluss über Partei-, Gemeinde-, Landkreis- und sogar Ländergrenzen hinweg an. Es müsse Konsens bestehen, dass nationale Infrastrukturmaßnahmen von allen Teilräumen des Landes zu tragen sind. Sie dürfen nicht mit dem Argument der Bündelung einseitig zu einer nicht mehr vertretbaren Belastung einzelner Landstriche, wie z.B. dem Coburger Land führen. „Was uns mit dem Argument Bündelung angetragen wurde, ist hier längst zu einer Überbündelung geworden." Der Landrat mahnt in diesem Zusammenhang an, dass sein Landkreis nicht nur „Flächenspender" und „Belastungsraum" für die großen nationalen Verkehrs- und Energieinfrastrukturmaßnahmen sein darf.

Mit Bezug auf die immer noch nicht klare ICE-Anbindung verweist er darauf, dass der Landkreis in der Vergangenheit ausschließlich Geberregion war. Am Beispiel ICE macht er deutlich: Wir wollen, dass er das Coburger Land nicht nur durchkreuzt, sondern dass wir auch einen vernünftigen Halt bekommen.

Beim aktuellen Thema der Stromtrassen ist es dem Landrat ein besonders wichtiges Anliegen, eine Spaltung des Landkreises zu vermeiden. Dies würde drohen, wenn die zwei alternativen Trassenführungen einer zusätzlichen 380KV-Leitung, eine Variante im Westen und eine im Osten, gegeneinander favorisiert würden. „Das darf nicht passieren!"

Intern hat Michael Busch mit der Kreisverwaltung an Alternativen gearbeitet. Sie sollen am kommenden Donnerstag in einer eigens anberaumten Sondersitzung des Kreistages mit den Kreistagsmitgliedern, den Bürgermeistern und Abgeordneten besprochen werden. Ganz oben auf der Liste steht, dass Netzverstärkungen im 380KV-Netz im großräumig, überregionalen Kontext über andere Alternativ-Trassen realisiert werden müssen. Die Netzbetreiber sollen erneut aufgefordert werden, Trassenverläufe über andere großräumige Verbindungen zu prüfen.

„Ich fordere alle überregionalen politischen Mandatsträger auf, den steuerpolitischen Irrsinn, eine im Bau befindliche, noch nicht fertiggestellte Thüringer Strombrücke wieder abzureißen und durch einen Neubau ersetzen zu wollen, sofort zu verwerfen!"

Über den Bau einer zweiten Parallel-Trasse zur Thüringer Strombrücke will der Landrat nicht einmal im Ansatz nachdenken. Es verbietet sich wegen der nicht mehr vertretbaren Belastung von Mensch (zu geringer Abstand zu Siedlungen), Fauna und Flora im Coburger Land von selbst. Deshalb lehnt Michael Busch auch weitere Belastungen seines Landkreises sowie zusätzliche Eingriffe in das Landschaftsbild durch eine neue HGÜ-Gleichstromtrasse kategorisch ab. Die Lösung böten die Stromnetzbetreiber sogar in ihren jüngsten Planungen an: Wenn an der Gleichstromtrasse zwischen Nord- und Süddeutschland festgehalten wird, dann ist dies in einem östlichen Korridor möglich, der das Coburger Land nicht tangiert.

„Die vielen Beiträge von Kollegen, die Gespräche mit unseren Bürgern und der aktuelle Austausch mit unseren Nachbarkreisen und –städten zeigen mir eindrucksvoll auf, dass sich unsere gesamte Region gegen weitere Belastungen unserer Region stellen muss. "Mit Landrat Christian Meißner habe ich heute ein Gespräch geführt und werde mich eng mit ihm und den Abgeordneten abstimmen", so Busch (ein weiterer gemeinsamer Termin ist für den 24.11.2015 vereinbart).

Ich spüre eine Aufbruchstimmung, wie selten in meiner gesamten Amtszeit zuvor. Wir werden in dieser Frage enger denn je zusammenhalten, damit diese wahnwitzigen Überlegungen so schnell wie möglich vom Tisch kommen. Um ein deutliches Signal zu setzten werde ich auch bei den geplanten Demo-Veranstaltungen in Rödental am Wochenende dabei sein. Seien auch Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger dabei und zeigen Sie, dass die Region bereit ist, für ihre Lebensqualität zu kämpfen!"

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